Schwermetall-Diagnostik

Vorgehen bei Verdacht auf Metallbelastungen

Die Diagnose wird in meiner Praxis durch die Bestimmung der wichtigsten Metalle im Harn  gesichert. Der Patient erhält eine Na-EDTA-Infusion. Es handelt sich hier um einen sog. Chelatbildner, der in der Lage ist, Metalle im Gewebe zu lösen und auf natürlichem Weg, über die Nieren, zur Ausscheidung zu bringen. Der Harn des Patienten wird im Anschluss an die Infusion zu Hause über 24 Stunden gesammelt. Eine Probe dieses Harns wird in das Labor eingeschickt und auf ihren Schwermetall-Gehalt hin untersucht. Falls in diesem dann erhöhte Werte der Metalle festgestellt werden, ist eine Chelat-Therapie indiziert.

Schwermetalle beeinträchtigen körperliche Funktionen

Von besonders großer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang der Schutz der Gesundheit der Kinder vor Blei- Belastungen durch eine geringe Belastung seitens der Mütter. Während der Schwangerschaft wird in den Knochen angereichertes Blei „…teilweise mobilisiert, passiert die Plazenta und belastet das ungeborene Leben. Ebenso sind Säuglinge durch die Muttermilch exponiert. Deshalb ist für den Schutz der Gesundheit der Kinder vor Pb- Belastungen vor allem eine geringe Gesamtexposition der Mütter entscheidend (1).

Quellen: (1) Critical Loads für Schwermetalle, Umweltbundesamt v.12.06.2012

Die Abnahme der Gesamtbelastung der Mutter kann dementsprechend spätestens bei Kinderwunsch, vor Eintritt einer Schwangerschaft, wirksam durch eine Chelat- Therapie unterstützt werden.

Schwermetalle

reichern sich bevorzugt im

  • Zentralnervensystem, in Knochen und Bauchspeicheldrüse an (Blei)
  • in den Nieren (Cadmium)
  • in der Leber (Kupfer)
  • und in der Hypophyse (Quecksilber)
  • blockieren den Energiestoffwechsel der Zelle, begünstigen Entstehung von Autoimmunerkrankungen
  • schädigen vor allem das Immun- und Nervensystem
  • inaktivieren das Entgiftungssystem, in der Folge entstehen Alterungsprozesse und die Gefahr der Tumorentstehung
  • Schwermetalle schädigen das Erbgut

Die Dosis ist entscheidend

eine Belastung wird nicht durch ein einziges Metall hervorgerufen, sondern ist meist auf die Aufnahme mehrere Metalle zugleich zurückzuführen und über eine Anreicherung über längeren Zeitraum, ohne dass sich zunächst klinische Symptome zeigen.

Zum Weiterlesen für Interessierte…

Zusammenfassung relevanter Expositionsquellen für die Belastung mit toxischen Metallen

Industrielle Emissionen, z.B.

  • Kohle- und Müllverbrennungsanlagen,
  • Metallverhüttung
  • Blei, Cadmium, Quecksilber, Arsen, Thallium
  • Petrochemie – Cadmium, Blei, Chrom
  • Verpackungsindustrie – Aluminium

Pestizide, Düngemittel (Phosphate), Klärschlamm sowie saure Niederschläge

  • Fisch, Meeresfrüchte – Quecksilber, Arsen, Kupfer, Zinn, Zink
  • Wurzelgemüse – Cadmium
  • Gewürze – Chrom
  • Innereien– Cadmium, Chrom, Kobalt, Nickel, Mangan
  • Hülsenfrüchte– Blei, Aluminium, Mangan, Molybdän sowie
  • Lebensmittel-Zusatzstoffe – Aluminium, Silber, Kupfer, Titan
  • Konserven, Fertigwaren – Aluminium, Blei, Zinn

Wohnort, Arbeitsplatz, Freizeitaktivitäten, z.B.

  • Trinkwasserleitungen– Kupfer, Aluminium, Blei (Altbauten)
  • Farben, Grundierungen– Chrom, Blei, Cadmium, Antimon, Kobalt, Nickel
  • Zahnmaterialien– Quecksilber, Kupfer, Chrom, Gold, Palladium, Silber
  • Kosmetika– Aluminium
  • Tabak – Cadmium
  • Schmuck, Münzen – Nickel, Kupfer, Platin, Zinn, Gold

Zahnersatzmaterialien

  • Quecksilber, Kupfer, Chrom, Gold, Palladium, Silber

Kinder

Kinder sind aufgrund ihrer Körpergröße, der höheren Atemfrequenz und Resorptionsrate, aber auch infolge ihres Spielverhaltens Schadstoffen in besonderem Maße ausgesetzt. Ältere Menschen reichern Metalle wegen der nachlassenden Nierenkapazität und Abwehrfunktion schnell an.

Die Ernährungsweise

Eine rasche Nahrungsaufnahme, meist zu später Stunde bei zu geringer Flüssigkeitszufuhr und die Nahrungszusammensetzung (hoher Anteil an Zucker, Fett und Eiweiß), führt zu einer latenten Übersäuerung des Organismus. Dieses saure Körpermilieu erhöht die Löslichkeit von Schadstoffen und fördert ihre Aufnahme, Verteilung und Speicherung im Gewebe.

Quellenangaben:

GANZIMMUN DIAGNOSTICS Ag, Schwermetallbelastungen -Ursachen, Diagnostik, Therapie, Fachinformation 0095, April 2015, S. 3-4
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